Püchner - eine Firma mit langer Tradition

Firmenschild von Püchner
Firmenschild von Püchner

Seit 1897 baut die Firma Püchner, mittlerweile in der vierten Generation, Holzblasinstrumente von größter Präzision im beschaulichen Nauheim. Gegründet von Vincent Püchner begann das Familienunternehmen im böhmischen Graslitz. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war Graslitz Hauptsitz der österreichischen Instrumentenfabrikation.

Infolge der beiden Weltkriege und politischen Veränderungen, einhergehend mit Enteignungen, Verstaatlichung und Liquidation des Unternehmens, wurde 1948 der Standort Graslitz ins hessische Nauheim verlegt. Unter Josef Püchner konnte der Betrieb nun wieder aufgebaut werden.

Aufgrund des Mangels an getrocknetem Holz lag der Fokus in den 50er Jahren auf Reparaturen und Umbauten von Instrumenten. Schon bald konnte die Fertigung von Oboen, Fagotten und Klarinetten wieder aufgenommen werden. Schritt für Schritt wuchs das Familienunternehmen und wurde schließlich an die Kinder übergegeben.

1988 wurde die „J. Püchner Spezial Holzblasinstrumentebau GmbH“ gegründet, welche in die Hände von Walter Püchners Kindern, Gabriele und Gerald, als Gesellschafter ging. Heute sind in der Firma rund 30 Mitarbeiter angestellt.


Einblick in die Werkstatt der Firma Püchner
Einblick in die Werkstatt der Firma Püchner
Aus mindestens 20 Jahre gelagertem Bergahorn (rechts) werden in der eigenen Werkstatt die Fagotte gefertigt.
Aus mindestens 20 Jahre gelagertem Bergahorn (rechts) werden in der eigenen Werkstatt die Fagotte gefertigt.

Vielen Musikern ist die Firma heute hauptsächlich durch die Fagott-Produktion bekannt. Waren früher gerade in Deutschland die Püchner-Oboen ein entscheidender Bestandteil des Marktes, sind sie in den letzten Jahren leider ein wenig in Vergessenheit geraten. Die "französische Welle", angeführt vorallem durch Marigaux, hatte viele deutsche Firmen vom Oboen-Markt verdrängt.

In den letzten Jahren sind die in Deutschland gefertigten Oboen, gerade wegen ihrer ausgeglichenen Intonation und doch etwas anderen Klangfarbe wieder interessant geworden. Der Klang der Instrumente ist deutlich flexibler geworden und bietet eine gute Alternative.

Ebenso sorgfältig werden Oboen d'amore und Englischhörner im eigenen Haus produziert und weiterentwickelt. So ist auch der dickere S-Bogen XL für das Englischhorn eine interessante Entwicklung.