Fossati FX³

Fossati FX³

 

Fossati wagt sich mit einer Innovation auf den Oboenmarkt und präsentiert mit dem neuen Modell FX³ die erste Oboe mit abschraubbarem Ring am Becher, sowie Kopf am Oberstück.
Damit soll jeder Oboist noch individueller sein Wunschinstrument zusammenstellen können.


Die FX³ der Firma Fossati gibt es wie üblich in der halb- und vollautomatischen Ausführung, aber auch in der Thumb-Plate Variante. Jede Version enthält alle Trillerklappen und Hilfsgriffverbindungen.

Die Besonderheit der Oboe ist aber nicht die Mechanik, sondern die auswechselbaren Ringe unten am Becher sowie die austauschbaren Köpfe am Oberstück.

 

Das Modell FX³ wird jeweils mit drei austauschbaren Sets, bestehend aus Kopf und Ring, geliefert.

Das erste Set besteht aus schwarzem Elforyn (Elfenbeinersatz). Es ist farblich genauso wie das Grenadillholz gehalten und fällt daher am wenigsten auf.

Gewinde am Oberstück mit austauschbarem Kopf aus schwarzem Elforyn
Gewinde am Oberstück mit austauschbarem Kopf aus schwarzem Elforyn

weißer Elforyn-Kopf am Oberstück
weißer Elforyn-Kopf am Oberstück
Ring aus weißem Elforyn am Becher
Ring aus weißem Elforyn am Becher

 

Das zweite Set ist aus weißem Elforyn, bei dem der Elfenbeinersatzstoff optisch voll zur Geltung kommt. Die Oboe wird dadurch zu einem echten Hingucker.

Die Form des Kopfes ist etwas anders gehalten als man es kennt und betont die Einzigartigkeit der Oboe dadurch noch mehr. Der Ring am Becher ist unten etwas abgesetzt und enger gehalten.

 

 

 


Die etwas andere Form soll den Klang und das Spielgefühl verändern.

Beim Test war für mich aber leider kaum ein Unterschied festzustellen.


 

Das dritte Set ist aus Grenadillholz gefertigt und von einem Aluminiumring umzogen. Der austauschbare Kopf besitzt zusätzlich noch ein Aluminiumgewinde.

Auch diese Variante fällt optisch ins Auge und lässt das Instrument edel wirken.

Der Becherring aus Grenadill ist etwas weiter gehalten.

Klanglich gefällt mir dieses Set am besten. Der etwas wärmere Ton und das weichere Spielgefühl finde ich sehr angenehm. 

Natürlich können die Sets auch untereinander gemischt werden. Jedoch viel mir im Test auf, dass die unterschiedlichen Kopfstücke nur wenig Auswirkungen hatten.

Die Ringe am Becher sind entscheidender. Der Materialunterschied ist zudem von Holz zu Elforyn deutlicher zu spüren als die unterschiedlichen Formen.

 

 

Set aus Grenadillholz mit Aluminiumring
Set aus Grenadillholz mit Aluminiumring
Becher mit Grenadillring
Becher mit Grenadillring

Fazit:

 

Die Idee sich seine Oboe selber zusammenzustellen ist sehr innovativ und spannend. Leider ist der Unterschied zwischen den Sets noch zu klein. Vielleicht haben andere Materialien eine größere Auswirkung. Interessant wären Sets aus Cocobolo, Rosenholz, Schlangenholz oder Arbosonic.

Von Nachteil ist zudem, dass die Oboe mitsamt den drei Sets erworben werden muss. Praktischer wären eine Auswahl beim Instrumentenbauer und der Besitz von maximal zwei Varianten.

 

Preis: ca. 9275€

 

Vielen Dank an Oboe-Shop für die Unterstützung!

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Mario Karger (Donnerstag, 12 Januar 2017 11:58)

    Vielen Dank für ihren neuen Beitrag. Ich war schon gespannt auf diesen Testbericht. Die Firma Fossati hat in den letzten Jahren ziemlich viel in Punkto Innovationen geleistet. Von einigen Dingen, wie zum Beispiel die doppelte Trillerklappe mit nur einem Bohrloch am Oberstück hat man sich wieder verabschiedet oder verschiedenen Bohrungsvarianten für das gleiche Modell, aber die Erfahrungen dürften in die Entwicklung der neuen Instrumente eingeflossen sein. Ich habe jedenfalls bei Einführung des MB Modells auf der Frankfurter Musikmesse mal eine ausprobiert und war von den dynamischen Möglichkeiten sehr posoitiv überrascht. Ganz im Gegensatz zu einer Arbosonic-Frank Oboe, die durch den Wulst im Oberstück nicht nur unansehnlich, sondern tonlich für mich eher totes Holz war. Obwohl ich auch jemand kenne, der von einer Arbosonic-D`amore total begeistert ist und das Klangbeispiel eines Arbosonic-Englischhorns auf der Frank-Internetseite begeistert.
    Auf jeden Fall finde ich Neuerungen auf dem Gebiet des Instrumentenbaus immer spannend.