Seit Juni 2016 gibt es auch in Deutschland das Kunststoffrohr zu kaufen. Das Oboenrohr der Firma Légère ist das
erste wirklich spielbare Mundstück aus Kunststoff, was auch einen guten Klang produziert.
Oboe-Blog hat es ausgiebig getestet und stellt euch hier die ersten Eindrücke vor.
Das Oboenrohr wird in einer sehr ansprechenden Verpackung ausgeliefert. Durch ein Sichtfenster kann man auf das ganze Mundstück schauen und direkt sehen, ob es eventuell beim Transport Schaden
genommen hat.
Im Inneren ist es zwischen Schaumstoff fixiert und kann nicht verrutschen. Auch vor Druck von oben auf das Sichtfenster ist es geschützt, da der Schaumstoff das Rohr komplett umrundet. Man
kann es direkt in der Verpackung aufbewahren und ohne Bedenken in die Tasche stecken.
Das Rohr ist aus Polypropylen gefertigt und somit BPA frei und physiologisch unbedenklich.
Der vorderer Teil des Rohres ist sehr fein gearbeitet und man erkennt gut die europäische Schabung.
Insgesamt ist das Rohr 70mm lang.
Die geschabte Bahn ist 10,5mm und das Rohr ist bis 20mm aufgeschnitten, was dem schwingendem Holzteil beim Holzrohr entspricht.
Auffällig sind die Produktionsspuren an der Seite. Sie lassen darauf schließen, dass jede Hälfte separat gefertigt und dann beide zusammengeschweißt werden. Dadurch wirkt das Rohr leider nicht so edel.
Im Inneren der Hülse ist keine Naht zu sehen, da sie wahrscheinlich nach dem Zusammenfügen ausgebohrt wurde.
Die Öffnung des Oboenrohres sieht sehr gut aus und lässt auf eine angenehme Spannung schließen.
Der erste Spieleindruck
Das Légère-Rohr funktioniert ganz ohne Einweichen, was am Anfang etwas ungewohnt ist. Der Klang ist warm, dunkel und angenehm. Es schwingt nicht ganz so gut wie ein Holzrohr und hat dadurch etwas
mehr Blaswiderstand, auch rauscht es ein wenig. Für mich ist die Spannung etwas zu gering, aber ich spiele generell Rohre mit mehr Spannung.
Es können alle Töne auf der Oboe gespielt werden, allerdings geht die Tiefe schwer. Die Ansprache ist nur in der mittleren Lage optimal. Die hohe Lage ist aufgrund des Blaswiderstandes etwas
leichter zu spielen.
Hörbeispiele
Für die Aufnahme der Hörbeispiele wurde bewusst eine sehr trockenen Akustik gewählt um einen sehr direkten Höreindruck zu bekommen.
Das Blasgefühl ist wie auf einem Rohr, was noch nicht ganz so gut schwingt. Insbesondere die tiefen Schwingungen können auf dem Légère-Rohr noch nicht so gut erzeugt werden. Daher geht auch die
Tiefe etwas schwer. Ganz deutlich wird es im Krähtest.
Hierbei wird das Rohr etwas weiter als gewohnt in den Mund genommen und locker hindurchgeblasen. Das entstehende Krähen zeigt das Schwingungspektrum des Oboenrohres.
Auch im Spektrum des Krähtests ist deutlich zu erkennen, dass beim Légère-Rohr weniger Frequenzen produziert werden. Gerade im unteren Bereich zwischen 0 und 5kHz sind beim Holzrohr viel mehr Frequenzbereiche abgedeckt.
Spezielle Messwerte
Fassonform - gemessen mit Schiebelehre von der Spitze des Rohres in 5 mm Schritten
0 mm | 5 mm | 10 mm | 15 mm | 20 mm | 25 mm |
7 mm | 6,8 mm | 6,8 mm | 6,3 mm | 5,8 mm | 4,8 mm |
Messpunkte
Gemessen wurde mit einer gewöhnlichen Messuhr auf beiden Seiten des Rohres. Es wurden immer Mittelwerte errechnet um mögliche Messfehler zu minimieren. An den Seiten waren die Messergebnisse etwas ungenau, deshalb sind links die Maximal- und rechts die Minimalwerte angegeben.
Zu den Messwerten:
Die Messwerte der Fasson entspechen einer gewöhnlichen europäischen Fasson. Sie liegen im Mittel der üblicherweise in Europa gespielten Maße.
Die Messergebnisse entsprechen einer deutschen Schabung. Es ist vorne eine halbmondförmige Ansprache mit einem leichten Anstieg zur Mitte hin zu erkennen. Das Herz ist mit 40/100 mm gut ausgeprägt und begünstigt einen dunklen warmen Klang. Auch die Seiten sind nicht zu dünn gewählt, schwanken aber ein wenig in der Dicke.
Anders beim Légère-Rohr ist die Dicke unterhalb der Bahn. Dort ist das Oboenrohr nur 48/100 mm dick. Beim Holzrohr sind 56-58/100 mm üblich.
Fazit
Das Oboenrohr von Légère ist erstaunlich gut im Klang und kann alle Töne auf der Oboe produzieren. Nur im Spielgefühl ist es aufgrund des höheren Blaswiderstandes etwas gewöhnungsbedürftig. Aber für Oboisten, die gerne mit etwas Widerstand spielen kann das Kunststoffrohr eine sehr gute Alternative sein. Positiv ist auf jeden Fall, dass es immer die gleiche Spannung hat und ohne Einweichen funktioniert. Wenn es sich dann noch als stabil und lange haltbar erweist, könnte es das Holzrohr im semi-professionellen Bereich ersetzen. Profis werden sicherlich den besonderen Klang des Holzes bevorzugen.
Der Preis von 149€ ist derzeit wirklich sehr hoch. Nach dem Ausgleichen der Entwicklungskosten wird der Preis hoffentlich noch sinken. Abzuwarten bleibt auch, wann es andere Schwierigkeitsgrade, Schabungen und Fassons gibt und ob diese vielleicht billiger werden. Gerade für den Musikschulbereich wären diese Rohre ideal, da sie nicht wetteranfällig sind und die Spannung immer gleich bleibt.
Bekommen könnt ihr die Légère Rohre bei Musik Wein oder bei diesen ausgewiesen Händlern.
Ich bin gespannt auf eure Testergebnisse. Schreibt mir in den Kommentaren, auf Facebook oder per PN. In den nächsten Tagen gibt es noch ein Video und den Versuch das Légère-Rohr zu bearbeiten.
Andere Artikel zu Légère Oboenrohren:
Videovorstellung - Légère Oboenrohr
Nachbearbeitung von Légère Oboenrohren
Kunststoffrohre - jedes ist individuell
Kommentar schreiben
Beatrix (Samstag, 18 Juni 2016 01:43)
Ich hatte mir erst vor wenigen Tagen so ein Rohr gekauft. Aus Sammlerleidenschaft und Neugier. Auch mir hat die Optik (Art der Verarbeitung) nicht gut gefallen. Meine Annahme, dass es nicht ganz an ein Holzrohr heranreichen wird, hat sich bestätigt. Jedoch erstaunte mich zugleich, dass es wirklich spielbar ist. Zudem klingt es in allen Lagen warm und weich. Mir fehlt etwas Spannung und es schwingt nicht gut genug durch. Die Seiten sind etwas sehr dünn, so dass man den Eindruck hat, eine Zwinge könnte helfen. Die Tiefe kann nicht fein und leise einschwingen. Die Höhe hingegen steht tadellos und ist nicht zu tief.
H.S. (Sonntag, 19 Juni 2016 12:25)
Sehr geehrter Herr Werner,
ihre Testergebnisse sind schon beeindruckend. Aber wie Sie selbst feststellten, hört man das rauschen beim spielen schon sehr deutlich. Sicherlich hatten Sie mehrere Rohre zur Auswahl. Interessant wäre es zu erfahren wie unterschiedlich diese beim anspielen waren.
Mich würde auch interessieren ob man, wie bei einem Holzrohr, kleine Änderungen an Ansprache ,Bahn etc mit einem Schabemesser selbst ausführen kann .Lässt das Material Polypropylen eine manuelle Veränderung mit einem Schabemesser zu ?Einer meiner Oboenkollegen hatte sich vor einigen Wochen ein solches Rohr gekauft und musste nach etwa einer Woche feststellen, dass die Spannung nahezu auf null war.Da half ihm auch keine Zwinge mehr.Und dafür 149 Euro zu zahlen grenzt schon an Verschwendung.
Bernd Schulz (Sonntag, 19 Juni 2016 23:30)
Für den ausführlichen Test bedanke ich mich sehr! Schon aus rein beruflicher Neugier war ich in den letzten Tagen immer wieder versucht, mir ein Légère-Rohr zu bestellen, aber nach der Lektüre dieses Blog-Artikels nebst der beiden Kommentare werde ich mir die nicht unbeträchtliche Ausgabe doch erst einmal sparen. Denn es scheint klar auf der Hand zu liegen, dass das Produkt momentan in puncto Ansprache und Schwingungsverhalten nicht an ein richtig gutes Rohr aus arundo donax heranreichen kann. Angesichts des dreistelligen Preises waren meine Erwartungen höher....
David Werner (Montag, 20 Juni 2016 09:16)
Vielen Dank für die Kommentare und Berichte. In der Tat kommt das Kunststoff-Rohr nicht an ein normel aus Arundo Donax heran. Ich denke, dass ist aber auch nicht das Hauptziel. Ideal wäre ein Oboenrohr, was bei Anfängern eingesetzt werden könnte. Im Musikschulunterricht ist es aus eigenen Erfahrungen sehr hinderlich, wenn das Oboenrohr aufgrund von Wetterschwankungen immer anders geht. Junge Schüler können damit verständlicherweise noch nicht so gut umgehen und werden im Lernprozess massiv gehindert.
Optimal wäre es auch als Backup-Rohr, wenn mal wieder gar nichts geht, weil das Wetter ständig wechselt. Dann könnte man auf eines dieser Kunstoffrohre zurückgreifen.
Im Moment sehe ich das beim Kunststoffrohr auch noch nicht, aber es ist auf einem sehr guten Weg, weil es wirklich nach Oboe klingt. Ich denke jetzt ist es nur noch eine Frage der Zeit. Légère sammelt im Moment viel Feedback und ich werde auch alles weiterleiten. Es wird sicher in nächster Zeit noch eine bessere Variante auf den Markt kommen, aber alles braucht seine Zeit.
Was ich hier auch nochmal sagen möchte, ist, dass es sicherlich auch Oboisten gibt, die genau diese Art von Oboenrohr suchen. Es gibt sehr viele unterschiedliche Spielweisen. Wie oft habe ich ein Oboenrohr von einem Kollegen gespielt, auf dem ich überhaupt nicht zurecht gekommen bin. Man sollte es auf jeden Fall probieren! Vielleicht passt es ja?!
Zur Bearbeitung: Man soll das Oboenrohr bearbeiten können. Ich werde es in den nächsten Tagen auch selbst probieren, möchte aber vorher nochmal ein Video mit unverfältschtem Rohr machn, was dann auch hier auf meinem Blog erscheinen wird.
Inwiefern es danach besser geht, werde ich natürlich berichten. Es bleibt also spannend!
@H.S. : Ich hatte leider nur ein Oboenrohr zum Test und kann deshalb nicht sagen, ob es Schwankungen zwischen den einezelnen Kunststoff-Rohren gibt.
Viele Grüße
David Werner
Oboe-Blog
Bernd Schulz (Montag, 20 Juni 2016 21:11)
Da angesichts meiner doch etwas größeren Produktion mehr als genug (von mir gratis verteilte und im Zweifelsfall auch mal schnell ausgetauschte) Rohre für meine Schüler abfallen, bin ich nicht unbedingt auf der Suche nach einem Anfängerrohr aus Kunstoff, wobei ich natürlich zugebe, dass meine besondere Situation nicht verallgemeinerbar ist.
Das Légère-Rohr scheint mir, wenn ich dem Gelesenen Glauben schenken darf, mit Blick auf den Preis und das Durchschwingverhalten/die Ansprache in der Tiefe momentan aber nicht gerade besonders gut für Anfänger geeignet zu sein - Légère müsste da schon noch ein Rohr mit anderen Eigenschaften auf den Markt bringen....und sicherlich auch zu einem anderen Kurs (was ja schon im obenstehenden Artikel gesagt wurde)!
Und das gar nichts geht, weil das Wetter ständig wechselt, habe ich eigentlich in extremer Form überhaupt noch nie erlebt. Irgendein gutes Rohr finde ich eigentlich für jedes Konzert - und insofern ist ein suboptimales Rohr, bei dem die Tiefe klemmt, für mich auch nicht als Back-Up-Rohr interessant. Solch ein Rohr kann ich mir bei jeder Wetterlage ziemlich schnell bauen - falls es mal Probleme gibt, liegen diese ja genau darin, ein zwischen Höhe und Tiefe optimal ausbalanciertes Rohr zu finden. Wenn ich Kompromisse machen könnte, dann (in einem gewissen Rahmen) beim Klang, aber doch nicht bei der Ansprache in der Tiefe! Mit einem Kunststoffrohr, welches unten nicht richtig geht, kann ich definitiv nichts tun.
Trotzdem bin ich schon sehr gespannt auf den Bearbeitungsversuch! Vielleicht lässt sich das Légère - Rohr ja mit wenig Aufwand doch noch entscheidend verbessern....
Herzliche Grüße
Bernd
David Werner (Montag, 20 Juni 2016 21:18)
Was man vielleicht auch in Betracht ziehen sollte, ist die längere Haltbarkeit. Laut Légère soll ein Rohr 6-12 Monate halten. Wenn sich das wirklich der Fall sein sollte, dann wäre ein Kunststoffrohr sogar wesentlich billiger und der Preis wäre dann wieder gerechtfertigt.
Bernd Schulz (Montag, 20 Juni 2016 22:24)
Naja, wesentlich billiger....bei mir kostet ein handgefertigtes, nach dem Gang durch die Hipper-Maschine mehrfach mit dem Schnitzmesser nachgearbeitetes Oboenrohr 13 Euro (der niedrige Kurs hängt mit der deutschen Umsatzsteuergesetzgebung zusammen und hat nichts mit dem massiven Arbeitsaufwand zu tun). Für den regulären Preis eines Légère-Rohrs bekommt man also 11 Rohre, womit man als Amateur in der Regel auch über 6- 12 Monate spielen können sollte.
Bitte nicht missverstehen: Ich wollte jetzt hier keinesfalls Schleichwerbung für meine Rohre machen! Da ich in der Regel 7 Tage in der Woche arbeite, kann ich eh keine Neukunden gebrauchen. Aber "wesentlich billiger" mag ich so nicht stehenlassen.
Herzliche Grüße
Bernd
Karl-Friedrich Wentzel (Freitag, 24 Juni 2016 17:15)
Ganz herzlichen Dank für den ausführlichen Test! Ich hätte es nicht besser machen können. Meine Erfahrung deckt sich 100 Prozentig mit Deiner und Bernds Erfahrung, obwohl ich bis jetzt nur die Gelegenheit hatte mal ganz kurz in 3 Rohre reinzublasen, die mir nicht gehörten. Mir ist das alles noch nicht gut genug, gleichwohl ich weiss, das der Huptentwickler der Rohre gerne diese Art Rohre bläst. Für den Musikschulgebrauch rate ich angesichts des Preises ab. Sorgfalt und Umgang mit dem Mundstück lernt man mit Holz (ich meine das Material, Bernd...) wesentlich besser, meine ich als Methodiker. Gruß!
Michael Förster (Montag, 25 Juli 2016 10:15)
Ich mag mir nicht vorstellen, wie ich den Eltern meiner Oboenschüler klar mache, daß das neue 140€ durch den etwas rauen Umgang (Runterfallen, Ausflug in die Haare der Schülerin beim Schauen wo nun die Finger auf die Klappe müssen etc) der Schüler kaputt gegangen ist.
Ich frage mich auch, ob es für den Lehrer so schlau ist, das Kunststoffrohr zu empfehlen, denn nicht wenige von uns haben ja ein Zubrot durch den Verkauf von Schülerrohren....
Bernd Schulz (Dienstag, 11 Oktober 2016 22:27)
So, ich weiß jetzt auch endlich etwas genauer, wovon ich überhaupt rede, wenn ich einen Kommentar zum Legére-Rohr abgebe, denn heute hatte ich Gelegenheit, zwei Exemplare zu testen.
Das, was hier zuvor geschrieben wurde, kann ich grundsätzlich bestätigen. Die beiden Rohre klangen recht weich und gedeckt, rauschten aber jeweils mehr oder minder stark, die Intonation in der Höhe war stabil, die Spannung war gering (für mich zu gering), im Zusammenhang damit klemmte die Tiefe, die Rohre schwangen nicht gut durch, sie krähten bezeichnenderweise nicht, und es ging wenig Luft durchs Rohr, die Dynamik war vor allem zum Forte hin begrenzt.
Durch das schlechte Durchschwingen und den wenig befriedigenden Luftfluss fand ich das Spielgefühl grundsätzlich sehr unangenehm. Bei solchen Rohren kommt bei mir ziemlich bald ein leichter Würgereiz auf - und schon alleine deshalb würde ich auf den beiden von mir getesteten Exemplaren keine fünf Minuten üben (geschweige denn eine Probe oder ein Konzert spielen) wollen, weshalb sie für mich selber grundsätzlich unbrauchbar wären. Ich wüsste auch nicht, warum ich ein Rohr mit derartigen Eigenschaften als "Backup-Rohr" in der Schachtel liegen haben sollte. Und meinen Schülern würde ich es ehrlich gesagt auch nicht empfehlen (wobei ich ihnen auch nicht verbieten würde, darauf zu spielen, wenn sie es denn unbedingt wollen würden).
Kurzum: Für mich ist das in der heute erlebten Form (wobei ich natürlich nicht ausschließen will, dass es auch besser schwingende Legére-Rohre gibt) ein Satz mit x. Diese beiden Rohre würde ich auch nicht kaufen, wenn sie nur 20 Euro kosten würden, da ich auf einem so beschaffenen Material schlichtweg nicht spielen möchte. Auch nicht in Notfällen - dafür habe ich in jedem Fall immer ein (für mich) deutlich besseres Holzrohr in der Schachtel.
Viele Grüße
Bernd
David Werner (Mittwoch, 12 Oktober 2016 18:09)
Danke für den ausführlichen Bericht. Gut zu wissen, dass die Erfahrungen sich decken. Die Spannung und das schlechte Schwingungsverhalten scheinen wirklich das größte Problem zu sein. Aber vielleicht gibt es ja bald noch andere Hersteller, die es versuchen. Ich bleibe optimistisch!
Bis dahin heißt es fleißig weiter Rohre bauen :-)
Bernd Schulz (Donnerstag, 13 Oktober 2016 00:58)
"Die Spannung und das schlechte Schwingungsverhalten scheinen wirklich das größte Problem zu sein."
Aus meiner Perspektive auf jeden Fall! Und für mich liegt die Vermutung nahe, dass der bislang verwendete Kunststoff eben doch nicht ganz die Eigenschaften eines guten Stücks arundo donax besitzt. Wahrscheinlich müsste man noch weiter mit dem Grundmaterial experimentieren. Und darüber hinaus scheint mir auch die Metallhülse eines konventionellen Rohrs im Hinblick auf Klang/Resonanz und Schwingungsverhalten eine erhebliche Rolle zu spielen. Das Fehlen einer solchen Hülse rächt sich unter Umständen.
"Aber vielleicht gibt es ja bald noch andere Hersteller, die es versuchen."
Entweder finden sich andere Hersteller, oder die Firma Legére arbeitet kräftig an der Weiterentwicklung ihrer Kunststoffrohre! Bis zu dem nach meiner Vorstellung bislang noch nicht erreichten Punkt, an dem es sich für mich tatsächlich lohnen würde, mir ein solches Plasteteil als Ersatzlösung für Notfälle in die Schachtel zu legen....
In einem anderen Diskussionsfaden stand hier zu lesen: ".Das Legere Rohr ist für mich das Perfekte Regulativ, wenn mal wieder Nichts geht. Außerdem, eigentlich sollte es das schlechteste Rohr in der Schachtel(da müssen sich aber Einige wirklich anstrengen) sein."
Dieser Ansatz ist für mich überhaupt nicht nachvollziehbar. Wenn das Legére-Rohr wirklich das schlechteste Rohr in der Schachtel ist, benötige ich es definitiv nicht! Was soll ich denn damit, solange x Rohre aus herkömmlichen Rohrholz besser funktionieren?
Herzliche Grüße
Bernd
Bernd Schulz (Montag, 24 Oktober 2016 23:42)
Heute abend hatte ich die Möglichkeit, ein von einer Kollegin grundlegend nachbearbeitetes Legére-Rohr zu probieren. Und was soll ich sagen: Dieses Rohr ging erstaunlich gut! Zwar nicht so ganz gut wie meine besten Holzrohre, aber durchaus so gut, dass ich in der Lage gewesen wäre, damit eine Mugge zu bestreiten.
Die Kollegin hatte das Rohr mit Teflonband abgedichtet, eine Zwinge angebracht und außerdem auch vorne noch nachgeschabt (eine kleine Ecke fehlte bereits). Zwischen ihm und den beiden nicht nachgebesserten Exemplaren, die ich zuvor probiert hatte, lagen wirklich Welten.
Wenn es die Firma Legére jetzt noch schaffen würde, eine solche Qualität gleich ab Werk auszuliefern, würde ich den Daumen heben (und mir wahrscheinlich auch ein solches Rohr als Notreserve kaufen)!
Herzliche Grüße
Bernd
David Werner (Dienstag, 25 Oktober 2016 12:39)
Das klingt ja gut. Ich hoffe, dass die Firma Legere sich der Kritik annimmt und weiter nacharbeitet. Ich denke es gibt wirklich viel Verbesserungspotenzial. Es bleibt abzuwarten.
Lennart Rinder (Freitag, 25 November 2016 22:49)
Too heavy for a middle-level amateur like me. I have tried some scraping, but is uncertain where to scrape. Proposals??
Serhat Borak (Mittwoch, 26 Dezember 2018 03:22)
hallo David
Vielen Dank für die sehr hilfreiche Infos über legere Rohr.Ich würde es mir auch ein bestellen aber welche Sorte würdest dann mir empfehlen ich meine leicht mittel oder hart.Oder ich frag mal welche Sorte ist es denn was du bestellt hast?
Vielen Dank noch mal.
Serhat
David Werner (Mittwoch, 26 Dezember 2018 16:36)
Hallo Serhat,
vielen Dank für deine Nachricht. Du solltest auf jeden Fall zu einem Händler fahren und es ausprobieren. Die Rohre gehen alle so unterschiedlich, dass man schlecht sagen kann was für wen passt und welches wirklich leichter ist. Die meisten Händler haben eine Auswahl da und lassen auch probieren.
Viele Grüße
David